Die Nachhaltigkeitsaktivitäten eines Unternehmens können von einem reaktiven Ansatz (Verringerung von Schäden und Risiken, Einhaltung von Gesetzen und nationalen Richtlinien sowie Markenschutz) bis hin zu einem eher proaktiven Ansatz reichen (sich als Spezialist auf dem Gebiet profilieren, sich von anderen Akteuren abheben, auf nationaler und internationaler Ebene wahrgenommen werden).
Für ein proaktives, zukunftsorientiertes Unternehmen könnte die Nachhaltigkeitsstrategie ebenso wichtig sein wie die Festlegung von finanziellen Indikatoren und Zielen. 80 % der weltweit größten Unternehmen identifizieren ihre wichtigsten Nachhaltigkeitsthemen und berichten darüber[1].
Um eine ganzheitliche Nachhaltigkeit in einer Organisation zu erreichen, sollten 3 Bereiche abgedeckt werden:
1. Die Richtung kennen (Strategie)
Die Nachhaltigkeitsstrategie sollte aus einer Stakeholder- und Wesentlichkeitsanalyse resultieren und wichtige Ziele umreißen.
2. Wissen, wie man dorthin kommt (Operatives Vorgehen)
Sobald die wichtigsten Prioritäten und Ziele identifiziert wurden, sollte die Operationalisierung erfolgen. In dieser Phase werden Indikatoren für die Ziele sowie zeitliche Meilensteine entwickelt. Die Organisation kann sich dafür entscheiden, einen eigenen Rahmen von Indikatoren zu schaffen, die mit den Aktivitäten korrespondieren, oder sich auf bestehende Rahmen von Nachhaltigkeitsstandards und -zertifizierungen wie Global Reporting Initiative, Deutscher Nachhaltigkeitskodex, Gemeinwohl-Ökonomie, EcoVadis usw. zu verlassen.
3. Ermöglichendes Umfeld zur Erreichung dieser Ziele (Organisationskultur)
Das Bewusstsein für Ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten ist innerhalb Ihrer Organisation ebenso wichtig wie für externe Stakeholder. Es kann ein ermutigender und bewegender Faktor sein, wenn Sie es persönlich machen, indem Sie Ihr individuelles Engagement für Nachhaltigkeit zeigen und den Wandel, den Sie von Ihren Mitarbeitern erwarten, leben. Es ist auch wichtig zu wissen, dass Nachhaltigkeit als Ganzes gesehen und in die gesamte Unternehmensstruktur eingebettet werden muss.
5 Hauptschritte zur Erstellung Ihrer Nachhaltigkeitsstrategie:
1. Erste Analyse
Dieser Schritt umfasst ein erstes Stakeholder-Mapping, eine Wesentlichkeitsanalyse sowie weitere mögliche Bewertungen, je nach den Zielen der Organisation (Carbon Footprint Assessment, Life Cycle Assessment, Energieanalyse usw.)
2. Vision, Strategie und operativer Plan
Auf der Grundlage von Schritt 2 sollte die Vision des Unternehmens in Richtung Nachhaltigkeit formuliert und ein Strategie- und Operationsplan entwickelt werden. Nach der Priorisierung und Gruppierung der Themen ist es wichtig, sich auf die ersten 3-5 Hauptziele mit den größten Auswirkungen und der größten Relevanz zu konzentrieren. Weitere 5 sekundäre Ziele können hinzugefügt werden (abhängig von der Größe der Organisation und den Ressourcen). Die Prioritäten sollten auch in einen Zeitrahmen von bis zu 5 Jahren eingeordnet werden.
3. Indikatoren und Kennzahlen
Hier kann man einen eigenen Rahmen für die Erstellung von Indikatoren erstellen, die sich direkt auf die Bedürfnisse und Funktionen der Organisation beziehen. Alternativ kann man auch auf externe Nachhaltigkeitszertifizierungen und -standards zurückgreifen. Dabei ist jedoch zu bedenken, dass extern validierte Standards und Zertifikate von Ihren Stakeholdern und Kunden als vertrauenswürdiger angesehen werden könnten.
4. Kommunikation und Monitoring
Die Kommunikation Ihrer Nachhaltigkeitspläne und -erfolge sollte sowohl extern an Ihre Netzwerke und Stakeholder als auch an Ihre eigenen Mitarbeiter erfolgen. Die Kommunikation der Nachhaltigkeit in Ihrem Unternehmen ist von entscheidender Bedeutung und sollte auf partizipative Weise erfolgen. Lassen Sie Ihre Mitarbeiter und die wichtigsten Interessengruppen an den Zielen und Aktivitäten teilhaben. Dies wird den Erfolg verbessern, den Widerstand gegen Veränderungen verringern und die Eigenverantwortung für Ihre Nachhaltigkeitsaktivitäten erhöhen.
Der Monitoring-Rahmen sollte kontinuierlich überarbeitet werden, um Herausforderungen und Verzögerungen zu erkennen und die Meilensteine Ihrer Strategie anzupassen.
5. Kontinuierliche Verbesserung
Sobald die anfänglichen Ziele und Indikatoren erreicht sind, kann man sich freuen, da man nun eine nachhaltige Organisation geworden ist. Die Nachhaltigkeit ist jedoch ein kontinuierlicher Prozess: Es können neue Prioritäten hinzukommen, neue Probleme müssen gelöst werden, und wenn Sie den Erfolg und die Vorteile der Unternehmenstätigkeit und -repräsentation sehen, möchte Ihre Organisation sich vielleicht verbessern und über die ursprünglichen Ziele hinausgehen. Sie sind auf einem guten Weg, verbessern Sie sich weiter und denken Sie daran, dass alle großen Veränderungen ihre Zeit brauchen!
Kontaktieren Sie Greenativity für eine kostenlose Erstberatung und Schritt-für-Schritt-Lösungen für Ihre Nachhaltigkeitsstrategie!
[1] https://www.globalreporting.org/media/mlkjpn1i/gri-sasb-joint-publication-april-2021.pdf
Comments